Über das ZETRA-Projekt

Am 28. Juli 2016 ist es 25 Jahre her, dass im Sommer 1991 tausende junge Jugoslawen in der ZETRA-Halle in Sarajevo gemeinsam den Frieden feierten. 30.000 Menschen tanzten in der Halle, 50.000 davor. Tagsüber hatten Hunderttausende gegen einen Krieg protestiert, von dem sie glaubten, dass er nie ausbrechen würde. Das Konzert wurde jugoslawienweit im Fernsehen übertragen, Musiker, Redner, Besucher - alle waren überzeugt: Dieser Abend bringt den Frieden zurück. Der Abend des 28. Juli ist Höhepunkt und Ende der Friedensbewegung in dem Vielvölkerstaat, an die sich heute kaum jemand erinnert.

Eindrückliche Videoaufnahmen von der Bühne und aus dem Publikum zeigen: Niemand, der dabei war, hätte sich damals vorstellen können, dass nur Monate später Serben, Kroaten und Bosnier gegeneinander kämpfen und mehr als hunderttausend Menschen ihr Leben lassen würden. Dass aus der ZETRA schon bald eine Leichenhalle werden sollte und aus ihren Holzsitzen Särge.

Heute, 25 Jahre danach, suchen wir nach den Konzertbesuchern von damals, nach ihren Geschichten. Dafür haben wir einen breit angelegten Aufruf gestartet, um Bosnier, Serben und Kroaten nach ihrer Geschichte vom 28. Juli 1991 zu fragen. Sie wollen wir ermutigen, wieder aufeinander zuzugehen. Sie sollen sich nicht nur an das erinnern, was sie einander angetan haben, sondern auch an das, was sie geleistet haben, um zu versuchen, diesen Krieg zu verhindern. An die Schlachten, Gräuel und Massaker wird regelmäßig erinnert. Zurecht. Über die starke Friedensbewegung in Jugoslawien wird jedoch überhaupt nicht berichtet. Das wollen wir ändern.

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